Ostereier, sie gehören zu Ostern wie der Osterhase.
In meinen Kindheitserinnerungen ist Ostern eine aufregende Zeit gewesen,
Es war Frühling, es gab Lämmchen und die Welt wurde wieder grün.

Am Gründonnerstag wurden die Ostereier gefärbt und die Eier, die an diesem Tag aus den Nestern geholt wurden, bekamen eine besondere Behandlung.
Diese Eier wurden am Sonntag zur Weihe in die Kirche mitgenommen, je eines pro Hausbewohner. Dieses Ei wurde dann noch vor dem Mittagessen verzehrt, um das ganze Jahr bei Kräften zu bleiben. Geweiht wurden auch noch Salz und Brot.
Gefärbt wurden diese Eier durch Kochen in Zwiebelschalen oder Brennnesselsud, also goldbraun oder zartgrün.
Es gab für die übrigen Ostereier natürlich auch noch bunte Farben in zarten Rot-, Blau-, Lila-, Grün- und Gelbtönen. Diese Farben waren natürlich nicht so knallbunt wie sie es heute sind, dafür aber aus der Natur und Küche.

Um die Eier schön glänzen zu lassen wurde eine Speckschwarte benutzt. Damit wurden die Eier eingerieben. Alternativ benutzte man ein mit Öl getränktes Tüchlein.

Heute stelle ich euch ein paar Eierfarben aus der Küche vor. Viel Spaß beim Ausprobieren.

Wir brauchen:

  • rohe frische weiße Eier (kontrolliere sie auf Sprünge in der Schale Zwecks Haltbarkeit), den Eierstempel mit etwas Essig abwischen
  • für jede Farbe einen Topf oder ein Glas
  • weißen Essig
  • Natron
  • Zitronensäure zum Zaubern mit den Farben
  • je 1 Löffel Holzspäne um die Eier in der Farbe zu drehen
  • Papier, um den Tisch abzudecken
  • Küchenhandschuhe, für den, der Angst vor Farbe an den Fingern hat
  • eine Eieruhr
  • alte Geschirrtücher, wo die Farbflecken egal sind, denn die Farben halten zum Teil sehr gut am Stoff
  • Wasserkocher für heißes Wasser oder Kochplatte

 

Folgende Farben bringen gute Ergebnisse:
Braun
In den Topf 3 Handvoll Zwiebelschalen geben und dazu 750 ml kochendes Wasser. Die Mischung aufkochen, 1 EL Essig zugeben und 10 Minuten ziehen lassen. Die Eier einlegen und ca. 12 Minuten mitkochen lassen. Testen wie die Farbe wirkt. Meine Mutter hat immer ein Ei rausgeholt und aufgeschnitten, um zu testen, ob es fest genug ist.

Goldbraun
ca. 50 g Zwiebelschalen, 2 TL weißer Essig, ca. 750ml Wasser

Dunkleres Braun
noch 2 EL Schwarztee mit dazu

Gelb
bekommt man mit starkem Kamillentee – sehr dezent

Orange
Karottenmus oder konzentrierter Saft

leuchtendes Gelb
2 EL Kurkumapulver in ½ l Wasser einrühren

Rot / Rosa/ Pink
2 große Rote-Bete-Knollen, geschält und geraspelt, kochen, pürieren und ausdrücken durch ein Tuch + 2 TL weißer Essig.
Eier in diesem Sud kochen oder gekochte abgekühlte Eier in den abgekühlten Sud einlegen.
Herausnehmen und trocknen lassen. Nicht abspülen!
Rot erhält man ebenfalls mit Saft von Holunderbeeren.

Blau
300 g grob gehackter Rotkohl – kochen und den Saft auspressen, oder 250 ml Holundersaft, 1EL Essig. Die Eier im Saft 12 Minuten kochen.

Dunkelviolett
250 ml rotes Traubensaftkonzentrat, 1El Essig
Schwarzer Johannisbeersaft oder das Muß von Johannisbeerkernen (das übrig bleibt beim Geleekochen aus den Früchten), kann man im Glas heißeingefüllt aufheben wie Marmelade und zum Färben verwenden.
Heidelbeersaft färbt Lilla bis fast Schwarz.
Mit den Blautönen kann man mit Natron zaubern – die Farbe verändert sich bis zu rot und grün.

Grün
Ideal für grüne Ostereier ist ein Sud aus Spinat-oder Brennnesselblättern oder Matetee. Stampfen Sie diese ein, damit die Farbe kräftiger wird. Nicht kochen, sondern frisch verwenden und die bereits gekochten Eier einlegen.
Essig und Natron verändern die Farben, am besten mit einer kleinen Menge ausprobieren.

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