Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
„Vor dem Holunder zieh den Hut herunter“. In alten Zeiten war er den Menschen heilig. Holunthar – der Baum mit den holen Zweigen. Er war Lebens- und Sippenbaum, Wohnsitz der Hausgöttin und der Germanischen Göttin Holda. Der Hollerbusch durfte an keinem Hof fehlen! Schon in der Antike war seine vielfältige Heilkraft bekannt.
„Rinde, Beere, Blatt und Blüte, jeder Teil ist Kraft und Güte“.
Die graue Rinde des Holunders hat Warzen, so genannte Lentizellen, für zusätzliche Atmung. Die Stängel sind hohl, mit weißem weichem Mark. Wer hat schon mal eine Holunderflöte geschnitzt?
Ernte:
Blüten: Zur vollen Blüte die Dolden abschneiden und zum Trockenen in ein Tuch eingebunden aufhängen, damit auch der wertvolle Blütenstaub nicht verloren geht. Dunkel aufbewahren.
Beeren: vollreif und glänzend zu Saft verarbeiten oder bei 100°C im Backofen trocknen.
———Vorsicht keine unreifen Beeren verwenden, diese sind ungenießbar und giftig.——
Verwendung:
Blüten: schweißtreibend bei Erkältungskrankheiten und Fieber, harntreibend, äußerlich zur Pflege empfindlicher, rauer, trockener Haut
Tee bei Rheuma, Gicht und Hauterkrankungen
Beeren: Saft bei Erkältungen und zum Vorbeugen, leicht abführend, Immunsystem stärkend
Rinde: abführend, entwässernd, stoffwechselanregend
„ Wird die Rinde von unten nach oben geschält wirkt sie Brechreiz auslösend, wird sie von oben nach unten geschält wirkt sie abführend.“
Rezepte:
Holleressig:
Ein Glas mit circa 500ml Inhalt mit frischen Blüten anfüllen und mit Essig auffüllen, zudecken, 4 Wochen warm und hell stellen.
– als Getränk 1: 10 verdünnen
– gegen juckende Haut 1 EL auf 1 l Wasser geben und einreiben
oder als abwehrstärkendes Salatdressing verwenden.
Holunderblütengelee:
25 Blütendolden und 3 Zitronen in Scheiben, mit 1 l Weißwein übergießen und 1 l Wasser, zugedeckt 24 Stunden ziehen lassen, dann aufkochen, abseihen, und der Menge entsprechend mit Gelierzucker aufkochen und in Gläser abfüllen – lecker aufs Frühstücksbrötchen.